Logistikprozesse

Analyse und Neubewertung der Logistikprozesse für eine Automatisierte Fertigung in der Leitungssatzproduktion.

Ihr Ansprechpartner

Manuel Hagg

Universität Stuttgart

Herr Hagg ist am Institute für Fördertechnik und Logistik tätig.

 

Logistikprozesse

Automatisierung der Logistikprozesse in der Montage

In TP9 werden die Logistikprozesse entlang der Lieferkette vom Konfektionär bis hin zur Bereitstellung des Leitungssatzes am Verbauort betrachtet. Im Mittelpunkt von TP9 steht die Automatisierung der Logistikprozesse, wodurch eine reibungslose und automatisierte Bereitstellung der Leitungssätze am Band realisiert werden soll.

Ausgangssituation und Motivation

Der Leitungssatz zählt zu den größten, schwersten und unhandlichsten Komponenten, die in ein Automobil verbaut werden. Der Hauptleitungssatz, welcher aus mehreren tausend Kabeln, Steckern etc. besteht, ist zusätzlich durch seine Biegeschlaffheit schwierig zu handhaben und zu verbauen. Dies kann bislang nur durch eine überwiegend manuelle Handhabung des Leitungssatzes in der Fahrzeugmontage erfolgen. Im Rahmen des heutigen Montageprozesses werden dabei Hilfsträger verwendet, die nicht für eine automatisierte Montage optimiert sind. Vielmehr ist die Montage auf die Strukturen der manuellen Handhabung ausgerichtet, was einen großen manuellen Handlings- und Logistikaufwand zur Folge hat. Das Ziel von TP 9 ist es, den Leitungssatz von der Anlieferung beim OEM an automatisiert zu handhaben. Es soll zukünftig eine reibungslose automatisierte Bereitstellung am Band ermöglicht werden, wo der Leitungssatz perspektivisch mit Robotern und Maschinen ins Fahrzeug gebracht und montiert werden soll.

Aktuellen Arbeitsschwerpunkte

Im TP 9 werden aus Sicht der Logistik die Prozesse ab, der auf vorgelagerter Stufe stattfindenden Entnahme des Leitungssatzes am Baubrett, über die Anlieferung in das Lager bzw. die Vorsequenzierung beim OEM, bis hin zur Bereitstellung am Verbauort betrachtet. Folglich endet das Betrachtungsfeld dort, wo Roboter oder Mensch den am Band bereitliegenden Leitungssatz für die Montage im Fahrzeug greifen oder aufnehmen. Im Rahmen von TP 9 erfolgt im ersten Schritt eine generische Segmentierung der Zulieferkette als Grundlage für die Analyse der Automatisierungspotentiale. Hierzu wird zunächst der Ist-Zustand analysiert und in generischer Form abgebildet. Hierbei werden beispielsweise folgende Logistikprozesse detailliert hinsichtlich des aktuellen Stands der Automatisierung betrachtet, wobei verschiedene Leitungssätze und Belieferungsformen Berücksichtigung finden:

  • Entladungsprozess der eingehenden Leitungssätze
  • Sequenzierungsprozess für die Montage am Band
  • Entnahmeprozess der Leitungssätze aus den Ladungsträgern
  • Prozess zur Entfernung der Umverpackung
  • Einsteuerung ans Band zum richtigen Zeitpunkt

Im nächsten Schritt erfolgt die Erstellung eines Zielbilds für die automatisierte Logistikkette und die Ableitung wesentlicher Anforderungen. Darauf Aufbauend wird eine Anforderungsmatrix (Ist-Zustand vs. Zielbild) zur Ableitung weiterer Handlungsfelder erstellt. Dabei finden auch inhaltliche Entwicklungen anderer Teilprojekte der IILS Berücksichtigung.

Ausblick

Im weiteren Verlauf von TP 9 werden verschiedene Schwerpunkte betrachtet. Einer dieser Punkte umfasst beispielsweise die Erarbeitung alternativer Verpackungskonzepte unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen in Bezug auf die automatisierte Leitungssatzmontage im nachgelagerten Prozessschritt. Darüber hinaus sollen auch Transport-, Lagerungs- und Versorgungsprozesse sowie wertschöpfungskettenübergreifende Digitalisierungsaspekte diskutiert und untersucht werden.